Teil I: Vorwort

Grundsätzlich möchte ich mir über den einen oder anderen Hersteller Lobeshymnen oder Miesmacherei ersparen, da ich von keinem der Hersteller in irgend einer Weise wirtschaftlich abhängig bin oder dessen Interessen vertrete. Da es auf dem Markt, Stand August 2006, viele attraktive Einsteigermodelle gibt, die für meine Ansprüche (Zeit- und Blendenautomatik, Messmodus: Mehrfeld / Mittenbetont / Spot) technisch ausreichend sind. Für meinen Geschmack steht die Anordnung der Bedienelemente im Vordergrund, wenn es zu umständlich zu bedienen ist oder die Menüs zu verschachtelt, dann nützen die tollsten Features nichts, weil man sie im normalen Gebrauch kaum nutzt.

Die Objektive sollten qualitativ gut sein, mit den preiswerten Modellen zur Einstieg kommt man meist schnell an die Grenzen, da die Lichtstärke meistens niedrig ist und die Abbildungsfehler aufgrund der Linsen und der Fassung sich oft in einem schwammigen Ergebnis und Farbsäumen niederschlagen. Über Hobbyisten, die einen 3000 Euro Body mit einer 100 Euro Optik umgehängt haben, erspare ich mir Kommentare.



Meine Ausrüstung ist im Laufe der Zeit immer weiter gewachsen, Sie sollten sich am Anfang durchaus Gedanken über Ihre weitere "Karriere" machen, da ein späterer Systemwechsel meistens viel Geld kostet. Hierbei entscheident ist hauptsächlich das Thema, dem Sie sich widmen. Für Architektur, Makro oder Stills, können sie eigentlich jeden Hersteller in Betracht ziehen, bei Reportage und Sport sieht die Sache schon wieder anders aus, hier würde ich zu einem renomierten System (Canon oder Nikon) greifen, da die dort angebotene Vielfalt an speziellen Bodies und Optiken momentan von keinem anderen Hersteller erreicht wird. Einzige Ausnahme ist das Olympus System (Four Thirds) dessen offener Standard immer mehr Hersteller unterstützen. Ausnahme deshalb, weil aufgrund des Designs die Abbildungsleistung der Optiken in Abstimmung auf den Sensor als überragend bezeichnet werden kann und deshalb weniger verschiedene Objektive notwendig sind. Leider fehlt immer noch ein konkurrenzfähiger Nachfolger für die E1, der jedoch möglicherweise noch dieses Jahr kommen soll.


Momentan benutze ich einen Digital-SLR Body der Firma Nikon. Der Grund hierfür lag anfangs hauptsächlich in der sehr großen Auswahl an lichtstarken Festbrennweiten- und Zoomobjektiven begründet. Aus heutiger Sicht ist die Roadmap und die kontinuierliche Weiterführung der Produktpalette der Grund dafür, noch nicht zur Konkurrenz abzuwandern. In technischer Hinsicht sind die Systeme sicherlich ähnlich, hinsichtlich Auflösung und Speed liegt Canon hier etwas vorn. Was mir persöhnlich nicht gefällt sind die unterschiedlichen Sensorgrößen im Fuhrpark, die wenn man nicht gleich mit der 1Ds anfängt (was bei einem Bodypreis von ca. 5500 Euro nachvollziehbar ist) Probleme aufwirft. Die Crops (allg. Verlängerung der Brennweite als Faktor) gehen von 1,6 über 1,3 bis 1,0. Im Vergleich hierzu haben alle Nikon Bodys die gleiche Sensorgröße mit einem Crop von 1,5. Es spielt keine Rolle, ob ich das Einstiegsmodell D50 oder den Highend Body D2Xs betrachte, die Sensorgröße ist immer gleich, ebenso wie bei den speziell für die Sensoren berechneten DX Optiken, die alle für die se Sensorgröße optimiert sind, hier ist die gesamte Produktpalette in sich etwas stimmiger.


Etwa 1992 wechselte ich zum Nikon System. Vorher sammelte ich sehr viel Erfahrung mit meinem damaligen Pentax System, die technisch und innovationsmäßig mit dem NIKON System mithalten konnte, jedoch hatte man das Problem, daß die Objektivauswahl und die Lichtstärke eingeschränkt waren (oder so teuer, daß man sich die Pro-Objektive nicht leisten konnte, weil sie auf dem Gebrauchtmarkt so gut wie nicht angeboten wurden).

Im gehobenen Amateur- und SemiPro-Bereich ist die Auswahl an Objektiven ist bei Nikon die Auswahl sehr groß, das Preisniveau ist im üblichen Rahmen. Anfangs fotografierte ich mit einer F801s und "arbeitete" mich über diverse Modelle wie die F90 und eine gebrauchte F3 zu meiner damaligen Traumkamera, F4 hoch.

Erwähnenswert in diesem Falle ist meine Lieblingskamera, die F3 mir dem Powerwinder MD4. Das gespann hat mir in langen Jahren nie Anlass zur Klage gegeben und war stets ein verlässlicher Teil meiner Ausrüstung.


Die F4 hat mir stets gute Dienste geleistet, eben ein echtes Profiwerkzeug. Als "Backup" zur F4 hatte ich eine F80 mit zusätzlichem Batteriefach. Der "Switch" von klassischer Analogfotografie auf Digitaltechnik ging seitens Body reibungslos von Statten, da das Bedienkonzept der D100. in weiten Teilen an die F80 angelehnt ist. Der Fairness halber muß man jedoch erwähnen, daß die D100 und die F4 mechanisch nicht vergleichbar sind, die D100 ist eine gur verarbeitete F80 digital. Der Anspruch SemiPro ist seitens Mechanik in Ordnung, die Bildqualität der D100 ist bemerkenswert, nur der AF (Autofocus) ist nicht besonders schnell.

Die D2H ist mechanisch mit der F4 vergleichbar, eben ein echtes Profigerät. Die Verarbeitung ist in beiden Fällen von Grund auf solide, der Unterbau aus Metall, die Stromversorgung hat eine große Reichweite und die Bildfolge / Serienkapazität ist auf der Höhe der Zeit. Der Autofocus der D2H ist sehr schnell und exakt. Der kamerainterne AF - Motor ist wesentlich kräftiger und schneller als der der D100 und sorgt für eine schnelle und präzise Einstellung. Ein guter Body ist wie ein gutes Werkzeug, er ist solide und verläßlich, die Fotos werden nach wie vor nicht von der Kamera gemacht, sondern vom Fotografen.